V2T

Bericht 2023 / Report 2023

06.09.23 12:45 AM By r.wagner

Unterrichten an den Schulen, Katharina Fetz (2023) - for English version scroll down 

Ich – eine gelernte Kindergartenpädagogin und Musikschullehrerin – hatte für vier Wochen die Möglichkeit, die Kinder in den Schulen der umliegenden Dörfer in Englisch und Musik zu unterrichten.

 

 

Meine Eindrücke

 

Die Arbeit der bisherigen Freiwilligen ist deutlich zu spüren:

  • Die Kinder können die Buchstaben des englischen Alphabets.
  • Wenn sie ein englisches Wort in schriftlicher Form sehen, können sie dieses buchstabieren.
  • Sie erkennen sowohl Großbuchstaben als auch Kleinbuchstaben, wobei letztere für manche Kinder noch etwas schwierig sind.
  • Ihr Wortschatz erstreckt sich über grundlegendes Vokabular wie Farben, Tiere, Obst, Zahlen, Wochentage, usw.
  • Sie können sich in einfacher Sprache vorstellen und z.B. fragen, wie man heißt oder woher man kommt.

 

Es gibt großes Potenzial:

  • Die Kinder sind überwiegend sehr motiviert, englisch zu lernen.
  • Sie schätzen es, wenn man Zeit mit ihnen verbringt und sich mit ihnen beschäftigt.
  • Sowohl die Kinder als auch die Lehrpersonen, die Englisch an den Schulen unterrichten, sind bemüht, die richtige englische Aussprache von uns Freiwilligen zu lernen.
  • Was mir (insbesondere als Musiklehrerin) aufgefallen ist, ist das große musikalische Talent der Kinder. Sie haben ein unglaubliches Rhythmusgefühl und können Rhythmen, Melodien und auch Tanzbewegungen sehr schnell aufnehmen und umsetzen. Singen ist also eine gute Möglichkeit, um die englische Aussprache zu üben, neue Vokabeln zu lernen und englische Phrasen zu verinnerlichen.

 

Herausforderungen

  • Während der Covid-19 Pandemie gab es praktisch keine Schule. Es besteht daher sehr viel Aufholbedarf in allen Fächern.
  • Die Aufenthaltsdauer der meisten Freiwilligen beträgt wenige Wochen, was es schwierig macht, einen fortschreitenden Unterricht zu planen. Hilfreich ist es, sich einem oder zwei Themen zu widmen und diese vertiefend mit den Kindern zu bearbeiten. Dadurch entsteht auch die Möglichkeit, das Gelernte zu wiederholen und zu festigen, bevor die nächsten Freiwilligen kommen und wieder etwas Neues beginnen.
  • Das zur Verfügung stehende Unterrichtsmaterial variiert sehr von Schule zu Schule. Generell gibt es in jeder Schule weiße Magnettafeln und Stifte. Die Kinder haben dank Spenden Hefte und Stifte. In den größeren Schulen gibt es englische Unterrichtsbücher (die vom Niveau her allerdings zu hoch sind) und teilweise Kinderbücher. Dafür hat sich am V2T Campus inzwischen eine Vielfalt an Unterrichtsmaterialien angesammelt mit Flashcards, einfachen Spielen, Grammatikübungen, usw., welche mit in die Schulen genommen werden können. Das Arbeiten mit Bildern hat sich sehr bewährt! Es reichen bereits selbstgemalte Symbolbilder, damit die Kinder das neue Vokabular besser verinnerlichen können.
  • Spontanität ist sehr gefragt! Oft ist im Vorhinein nicht klar, welche Klasse, in welcher Altersgruppe unterrichtet werden soll, da sich die Pläne der Schulen oftmals sehr kurzfristig ändern können. Am besten ist es, wenn man einen groben Plan für verschiedene Altersgruppen hat, damit man vor Ort schnell reagieren kann.
  • Besonders in den kleineren, etwas abgelegeneren Schulen ist es keine Selbstverständlichkeit, dass immer eine Lehrperson anwesend ist, da es einen massiven Mangel an Lehrpersonen gibt. Deshalb bedeutet für diese Kinder „Schule“ nicht dasselbe wie für Kinder in Ländern mit einem guten Bildungssystem. Oft wissen sie gar nicht, warum sie überhaupt in die Schule gehen – nämlich, um etwas zu lernen und auf die Zukunft vorbereitet zu werden. Es kommt durchaus vor, dass einzelne Kinder mitten im Unterricht sich gegenseitig Frisuren machen, sich zum Schlafen hinlegen oder einfach den Klassenraum verlassen, um draußen zu spielen.

 

Wenn man all diese Tatsachen annimmt und jedes Kind dort abholt, wo es steht, hat man eine unvergessliche und freudebringende Zeit bei V2T, die einen auch persönlich in vielerlei Hinsicht weiterbringen kann. Denn: Was gibt es Schöneres als mit einem strahlenden Lächeln und einem freudigen „Hello teacher!“ von den Kindern begrüßt zu werden, die nur darauf warten, von einem lernen zu können?

 

 

Report 2023 – Teaching in Schools by Katharina Fetz (2023):

 

I – a trained kindergarten teacher and music teacher – had the opportunity to teach children in schools in the surrounding villages in English and Music for four weeks.

 

 

My Impressions

 

The work of previous volunteers is clearly visible:

  • The children can identify the letters of the English alphabet.
  • When they see an English word in written form, they can spell it.
  • They recognize both uppercase and lowercase letters, though small letters are still a little bit difficult for some kids.
  • Their vocabulary covers basic terms like colors, animals, fruits, numbers, days of the week, etc.
  • They can introduce themselves in simple language and ask for someone’s name or where they come from.

 

There is great potential:

  • Most of the children are highly motivated to learn English.
  • They appreciate it when you spend time with them and engage with them.
  • Both the children and the teachers who teach English in schools are eager to learn the correct English pronunciation from us volunteers.
  • As a music teacher, I was particularly impressed by the children’s musical abilities. They have an incredible sense of rhythm and are quick to learn various musical patterns, melodies, and dance moves. Singing is therefore a good way to practice English pronunciation, learn new vocabulary and internalize English phrases.

 

Challenges:

  • During the Covid-19 pandemic, there was practically no school. Therefore, there is a lot of catching up to do in all subjects.
  • Most volunteers stay for only a few weeks, what makes it challenging to plan progressive teaching. It's helpful to focus on one or two topics and explore them thoroughly with the children. This also gives the children the opportunity to revise and practice what they learned before new volunteers arrive and start something new.
  • The available teaching materials vary greatly from school to school. Every school has a whiteboard and pens. Thanks to donations, the children also have notebooks and pens. In the larger schools, there are English textbooks (which are in most cases too advanced) and sometimes children’s books. At the V2T Camp, a variety of teaching materials has come together, including flashcards, simple games, grammar exercises, etc., which can all be taken to the schools for teaching. Working with images has proven to be very effective! Simple hand-drawn symbols suffice for the children to better learn new vocabulary.
  • Spontaneity is very important! It is often unclear beforehand which class or age group will be taught, as schools' plans can change on short notice. It’s best to have a plan for various age groups to be able to respond quickly on-site.
  • Especially in smaller, more isolated schools, it's not taken for granted that a teacher is always present due to a massive shortage of teachers. For these children, “school” doesn't mean the same as it does for children in countries with good educational systems. They often don’t even know why they go to school to learn and be prepared for the future. It’s not uncommon for the kids to do each other’s hair, lie down to sleep, or simply leave the classroom to play outside during the lesson.

 

 

If you accept all these facts and connect with each child based on their individual needs and current stage of development, you can have an unforgettable and joyful time at V2T, which can also help you personally in many ways. After all, what could be more beautiful than being greeted by the children with a big smile and a cheerful “Hello teacher!” as they eagerly wait to learn from you?

r.wagner